Rapa Nui die Osterinsel

Die
Osterinsel die auch Rapa Nui (polynesisch) genannt wird (im spanischen sagt man Isla de Pascua) liegt im Südpazifik. Die Osterinsel gehört zu Chile, und liegt 3700 km vom chilenischen Festland entfernt. Die nächstgelegene bewohnbare Insel ist Pitcairn in einer Entfernung von über 2000 km. Die Osterinsel ist der isolierteste Fleck der Welt; nirgends gibt es einen Ort, der weiter von einer anderen menschlichen Ansiedlung entfernt liegt. Fast 4000 Einwohner leben mittlerweile auf der 165 Quadratmeter großen Insel. Die meisten Bewohner der Insel leben in der Hauptstadt Hanga Roa.



Die Osterinsel ist vulkanischen Ursprungs und hat daher viel fruchtbaren Boden. Oft wird auch von Osterinseln (also Plural) gesprochen. Tatsächlich ist es eine Hauptinsel mit drei winzigen, unbewohnten Nachbarinseln: Motu Nui, Motu Iti und Motu Kao Kao. Es ist also sowohl Plural als auch Singular korrekt.


Die Insel wurde vom niederländischen Seefahrer Jakob Roggeveen benannt, der dort zu Ostern, am 5. April 1722 landete
Neben Vulkanen und weißen Sandstränden, findet man auf Rapa Nui die weltberühmten Moais (Steinstatuen) und andere Spuren einer bis heute rätselhaften Kultur!

Geschichte der Osterinsel

Aufgrund archäologischer Untersuchungen geht man in der Gschichte der Osterinsel davon aus, dass die Insel etwa im Jahre 400 nach Christus besiedelt wurde. Der Abweichung des heute auf den Osterinseln gesprochenen Dialekts des Polynesischen von dem weiter westlich gesprochenen Polynesisch ist nach Ansicht von Linguisten mit dieser zeitlichen Einordnung der Besiedlung konsistent. Auch vergleichende Studien von Desoxyribonukleinsäure (DNS) haben den polynesischen Ursprung der Bewohner der Osterinsel bestätigt.
Von vor mindestens 30.000 Jahren bis zur Zeit der Besiedlung war die Insel bewaldet; Pollen von der Osterinselpalme (ausgestorben), dem Toromiro (nur noch in Botanischen Gärten zu finden) und dem Hauhau (noch wenige Exemplare auf der Insel) wurden in großer Anzahl nachgewiesen.
Die Bewohner der Osterinsel nutzten den Waldreichtum zur Herstellung von Booten, mit denen sie auf See zum Fischfang fuhren. Bedeutende Funde von Delfinknochen deuten darauf hin, dass sie in der Lage waren, weite Strecken zurückzulegen und nicht nur in Inselnähe fischten.
Daneben findet man große Mengen an Knochen vieler Seevögel (u.a. Albatrosse, Tölpel), ein Anzeichen dafür, dass die Inseln früher bedeutende Vogelkolonien beherbergten. Weiterhin gab es auch eine Reihe einheimischer Vogelarten.
Der natürliche Reichtum der Insel führte zu einem Anwachsen der Bevölkerung. Es wird geschätzt, dass zur Blütezeit (ca. 1200-1400) etwa 7000-20.000 Einwohner auf der Insel lebten. In dieser Zeitperiode entstanden die Steinstatuen, welche verstorbene Häuptlinge repräsentieren. Diese sollten weiterhin die Insel beschützen. Es kam jedoch zu einer starken Konkurrenz zwischen den einzelnen Stämmen um die größte Statue (unfertige Statuen im Stein haben eine Höhe von bis zu 8m).
Das Ende dieser Epoche ging mit dem Verschwinden der letzten Wälder einher. Holz wurde rar, und die letzten Statuen konnten mangels Hebel und Rollen (aus Holz) nicht mehr bewegt werden. Ohne Holz konnten die üppigen Nahrungsreserven des Meeres nicht mehr erreicht werden, so dass sich Kannibalismus verbreitete. Diese Zeit hatte kriegerische Auseinander Setzungen und einen deutlichen Bevölkerungsrückgang zur Folge.
Als Jakob Roggeveen 1722 auf der Insel landete, fand er etwa 2000 Einwohner, die in ärmlichen Verhältnissen lebten, kaum Brennholz und nur wenige und dazu noch minderwertige Boote hatten. In weniger als 1300 Jahren war die fruchtbare Insel zum Ödland gemacht worden.
1888 wurde die Osterinsel von Chile annektiert. Die Einwohner der Osterinsel sehen sich selber als unabhängigen Staat und kämpfen seit Jahren dafür. Um ihrer Herkunft Ausdruck zu verleihen, zeichnen sich viele einen eigenen Passport der Republik Rapa Nui, der natürlich offiziell nicht gilt, von der Verwaltung aber gestempelt wird.

Algemeine Informationen zu der Osterinsel

Nachtleben
"Inseltypische" Shows für Touristen, meist samstags, montags und donnerstags. Zahlreiche Bars und eine Disko kann man im Dorfzentrum finden.

Klima
Das Klima ist ozeanisch und mild sowie relativ trocken. Nahezu das ganze Jahr über bewegen sich die Temperaturen zwischen 12 (nachts im Winter) und 30 Grad. Die Wassertemperatur bleibt durchweg über 18 Grad.

Sprache
Die Bewohner der Osterinsel sprechen neben Spanisch auch Rapa Nui. Mit Englisch kann man sich aber meist recht gut verständigen, es sprechen fast alle mehr oder weniger gut.

Zeitverschiebung
Im Zeitraum vom zweiten Samstag im Oktober bis Ende März: Mitteleuropäische Zeit (MEZ) -6 Stunden; im Zeitraum vom zweiten Samstag im April bis Ende September: Mitteleuropäische Zeit (MEZ) -8 Stunden (bedingt unter anderem durch die europäische Sommerzeit);in dem dazwischen liegenden Zeitraum: MEZ -7 Stunden. Der Zeitabstand von -2 Stunden zum chilenischen Festland ist politisch bestimmt und entspricht nicht dem natürlichen Zeitraum (der währe -4 Std.). So stimmt die Uhrzeit nicht mit der tatsächlich erlebten überein, was man morgens beim Aufstehen, bei der "Mittagssonne" und Abends beim Sonnenuntergang sehr schnell feststellt.

Insider-Tips zu der Osterinsel

Einen spektakulären Ausblick gibt es am Rande der Kraterlandschaft. Von dort aus hat man einen tollen Blick auf die drei kleinen Riffinseln der Osterinsel. In unmittelbarer Nähe liegt auch die Zeremonieanlage Orongo.

Wale-Watching:
Nicht selten erblickt man Pottwale vor der Insel, die dort zum Luftholen auftauchen, ein wahrlich anmutiger Augenblick. Ein Picknick in gigantischer Gesellschaft ist am Rano Raraku möglich, der Geburtsstätte der Moais, hier stehen oder liegen rund 300 steinerne Statuen von gewaltiger Größe.

Anreise zu der Osterinsel

Die Osterinsel besitzt eine gut ausgebaute Flugpiste, aber keinen Flughafen, der direkt angelaufen werden kann. Bisher besitzt nur Lan Chile die Anflugrechte und fliegt in der Hauptsaison (November - März) täglich im Wechsel von Santiago de Chile und Papeete (Tahiti) die Insel an.
Die Flugzeit von Santiago aus beträgt viereinhalb Stunden. In der Hauptsaison bietet Lan Chile zusätzlich Charterflüge an. Während der restlichen Saison verkehren die Maschinen teilweise weniger in der Woche.

Günstige Anschlussflüge gibt es von Lan Chile über Frankfurt a.M. - Madrid - Sao Paolo - Santiago - Hanga Roa (Osterinsel). Dabei muss ein zusätzlicher Tag in Santiago de Chile eingeplant werden. Bei der Wahl anderer Fluggesellschaften muss in der Regel noch ein weiterer Tag Aufenthalt in Chiles Hauptstadt eingeplant werden.
Prinzipiell gib es auch die Möglichkeit per Schiff von Valparaiso auf die Insel zu kommen, aber die Schiffe fahren nur zweimal im Jahr, brauchen ca. 1 Woche zur Insel und die Abfahrtszeiten können sich durchaus um einen Monat verschieben. Einige Kreuzfahrtschiffe passieren ebenfalls die Insel, wobei einige Touristen die Insel als Start- bzw. Endstation wählen.

Sehenswürdigkeiten der Osterinsel

Die Hauptattraktion und Ziel Nr. 1 eines jeden Urlaubers auf der Osterinsel sind die gigantischen Steinskulpturen, auch Moai genannt. Diese wiegen bis zu 80 Tonnen und deren Errichtung hat viele Rätsel aufgegeben. Die ursprüngliche Anzahl der steinernen Gesichter schätzen Wissenschaftler auf ehemals fast 1000 Stück, heute sind 638 Skulpturen katalogisiert. Es wird angenommen, dass Stammes Oberhäupter oder Würdenträger darstellen. Sie stellen bei den Rapa Nui eine Art Bindeglied zum Jenseits dar. Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

Hanga Roa (Bahia Ancha - Breite Bucht)
Es ist die einzige Stadt und somit auch die Hauptstadt der Insel. Fast alle Einwohner sind dort in eingeschossigen Häusern zu finden, die weit voneinander entfernt wohnen. Im Westen der Insel liegt diese Zone, die Hauptstraßen sind Policarpo Toro und Te Pito oder Te Henúa. Dort befinden sich Geschäfte und die öffentlichen Gebäude der Stadt. In Hanga Roa sollte man diese Orte auf jeden Fall besichtigen.

Anthropologisches Museum Padre Sebastián Englert
Wurde nach dem Namen eines deutschen Priesters benannt. Der 1935 auf die Insel gekommen war. Er zeigt neben seiner kirchlichen Arbeit starkes Interesse an der Kultur Rapa Nui. Durch ein Studium befasste er sich mit der Sprache den Traditionen und den archäologischen Resten. In diesem Museum gibt es eine interessante archäologische Sammlung zu bewundern. Über die lokale Kultur bis über zeichnerische Darstellungen, geschnitzte Figuren sowohl als auch die weibliche Moai Figur befinden sich im Sektor Tahai.

Caleta de Hanga Roa oder Tai
Diese kleine Bucht wird überwiegend als Fischereihafen genutzt. Die Boote der Touristen legen ebenfalls dort an. Von diesem Fischereihafen aus kann man Kanutouren starten sowie Tauchen oder Segeln. Diese Region bietet eine Vielzahl an Restaurants und an lokalem Kunsthandwerk. SIe wurden zwischen 1966 und 1967 aus den gleichen Steinen erbaut wie auch die Ahus gebaut wurden ( zeremonielle Zentren).

Dorf von Orongo
In deutscher Sprache heißt dieser Ort Nachrichtenüberbringer. In diesem ehemaligen Zeremoniendorf fand die Wahl des Tangata Manu (Vogelmensch) oder auch König des Krieges statt. Zwischen den Obersten und unterschiedlichen Sippen der Insel wurde die Wahl veranstaltet. Wer das erste Ei des Manutara gebracht hatte, war Sieger des Wettkampfes. Das entweder vom gaviotín apizarrado (Sterna lunata) oder von der Möwenart gaviotín pascuense stammt. Diese beiden Zugvogelarten machen dort Halt im Wechsel der Jahreszeiten Tonga (Winter) und Hora (Sommer).

Ahu Akivi
Sie scheinen aufs Meer zu blicken und bestehen aus sieben Moai. Diese sieben sollen angeblich Späher darstellen, die scheinbar vom König Hotu Matu’a ausgesandt wurden. Es ist einer der wenigen „Ahus die im Inselinneren liegen. Zwischen 1960 und 1961 wurde Ahu Akivi unter wissenschaftlicher Leitung restauriert. Am Seitenhang des Vulkans Maunga Terevaka befindet sich dieses Denkmal

Ahu Te Pito Kura
Der größte Moai wird hier beherbergt. Dieser Riese wiegt mehr als 74 Tonnen und ist9,80 Meter groß. Direkt neben dieser Statue liegt ein wunderschöner gerundeter Stein namens Te Pito oder Te Henua, dieser stellt den Nabel der Welt als des alten Rapa Nui dar. Es liegt nordöstlich 26 Kilometer von Hanga Roa.

Ahu Akahanga
Dieser Name ist auch bekannt unter Plattform des Königs, der unmenschliche König Hotu Matua liegt dort begraben. 81 Meter mal 3,25 Meter Breite beträgt das Ahu, mehrere Bauphasen sind zu erkennen. Dieses besteht aus 13 zwischen 5 und 7 Metern großen Moai, einige davon sind kaputt oder umgefallen. Mit vier Plattformen und unterschiedlichen Pukao (Kopfputzen). Unterschiedliche Grundmauern von Bootshäusern sind einige Meter weiter zu erkennen. Mit der ehemaligen Bucht ist eine Schiffsrampe verbungen, sie liegt 10 Kilometer östlich von Hanga Roa.

Ahu Vinapu
Es besteht aus drei verschiedenen Ahus und wird als historisches Denkmal angesehen. Davon blieben nur zwei stehen. Durch seine gut angelegte Steinmauer fällt Das Ahu Vinapu gut auf. Sie wird auch mit den Steinmauern Machu Picchu in Peru verglichen. Dadurch das dieses Ahu mit der Winterjahreszeit zu tun hat, hat es eine astronomische Bedeutung. Heute liegen die sechs Moai die damals auf dieser Plattform standen in der Umgebung verstreut.
Ein zweites Ahu liegt direkt daneben und nennt sich Vinapu II, dieses hat auch astronomische Funktionen. Eine rote Lehmfigur stand vor diesem Zeremonienzentrum, wahrscheinlich stellt diese Figur eine Frau mit zwei Köpfen dar. Diese fehlen heute leider. Diese liegen in Richtung Westen an der Südküste.

Bahía de la Perousse oder Hanga Hoonu.
Conde de la Perousse der französische Abenteurer ging im Jahre 1776 dort an Land. Er führte Tiere mit sich wie den Königspfau (koro-koro) das Schwein (onu) sowie Enten und noch andere Tierarten. Wegen der existierenden Tiere dort heißt der Name der Bucht übersetzt Ort der Meeresschildkröten. Früher war es mal eine kleine Fischbucht, sie wird noch heute häufig genutzt. Einige Steintürme stehen ganz nahe an der Fischerbucht, dies nutzen die Inselbewohner als Observationspunkt für die Ankunft der Schildkröten. Nordöstlich 27 Kilometer von Hanga Roa liegt diese Bucht.

Hotel Informationen auf der Osterinsel

Die Osterinsel verfügt über zehn Hotel Anlagen. Vier davon gehören zur gehobenen Klasse (3-4 Sterne). Die anderen Hotels zählen zur Mittelklasse. Die Zimmer aller Hotelanlagen sind mit Dusche und WC ausgestattet. Wer individuell reist, kann sich im Voraus am besten ein Hotel im Internet buchen, viele Hotels haben eine eigene Webseite und sind meistens direkt buchbar.

Man muss aber auf der Osterinsel seine Ansprüche etwas herunterschrauben. Hier wird alles per Flugzeug oder mit dem 2x jährlich kommenden Frachtschiff auf die Insel gebracht. Die Hotels sind dort sehr einfach, viel in Holz (Sperrholz) gebaut mit Wellblechdächern, aber sehr liebevoll mit Pflanzen, Figuren, geschnitzten Bäumen als Träger und Wandzeichnungen dekoriert. Also hier bitte keine deutschen Maßstäbe ansetzen. Achtung! Viele Hotels wollen Barzahlung.

Aktivitaeten auf der Osterinsel

Wegen des stetigen Passatwindes herrschen auch beste Bedingungen für Surfer und Windsurfer. Tauchgänge an der Steilküste sind ebenfalls möglich und bieten tolle Unterwasserlandschaften. Vor allem auch zu den Korallenriffen. Voll auf Tourismus eingestellt sind die Anbieter von Treckingtouren und Wanderungen. Mit den Profis, die hier zu Hause sind, entdeckt man ungeahnte Schönheiten auf dem Eiland und kann sich ganz der verzaubernden Umgebung hingeben. Vor allem im etwas kühleren (20 Grad) Winter auf den Spuren der vielseitigen und interessanten Kultur macht das Wandern so richtig Spaß. Für diejenigen, die es gerne bequem haben, bieten sich Touren mit dem Geländewagen oder auf dem Rücken der Pferde an, wo man jede Menge von der Insel zu sehen bekommt. Auch Baden und Sonnen ist Möglich aber nur am einzigen Strand Anakena. Denn nur dort ist Baden erlaubt!

Archäologischer Komplex von Tahai

Moai y Ahu: Archäologischer Komplex von Tahai Setzt sich aus drei Ahus zusammen, den alten zeremoniellen Altären, in denen damals die Vorfahren geehrt wurden, die zu Gottheiten erhoben wurden. Hierbei handelt es sich um ein Beispiel der Hochzeit der Rapa Nui Kultur. Heutzutage sind gerade die Ahus am besten erhalten. Der Komplex liegt ca. einen Kilometer von Hanga Roa entfernt.

Das Zeremonienzentrum der Osterinsel - Ahu Tongariki

Dessen Alter wird auf die Jahre 900 bis 1000 nach Christi zurückgerechnet. Hierbei handelt es sich um das größte Zeremonienzentrum der Osterinsel Isla de Pascua.
Es ist 200 Meter lang und die mittlere Plattform erreicht fast 100 Meter und trägt 15 Moai, die fast alle 14 Meter hoch sind. Im Jahre 1960 wurde dieses religiöse Zentrum bei einem Seebeben beschädigt und erst in den Jahren 1992 bis 1995 von Experten der Universität von Chile wieder aufgebaut. Nur wenige Meter weiter liegt die kleine Fischerbucht Hanga Hotu Iti, die von den Fischern genutzt wird wenn der Wellengang in Hanga Roa zu hoch ist. Das Zeremonienzentrum liegt 20 Kilometer östlich von Hanga Roa.